🌿 Der innere Schatz – Über Fülle, Angst und das Erinnern an unser wahres Selbst

Heute hatte ich ein wunderschönes Gespräch mit meiner Schwester.
Wir sprachen darüber, wie sehr sich unser Leben verändert hat, seit wir begonnen haben, unsere Perspektive zu verändern – und zu erkennen, wie großzügig das Leben eigentlich ist.
Wenn wir uns dessen bewusst werden, richtet sich unsere ganze Wahrnehmung automatisch auf all das, was uns geschenkt wird – anstatt auf das, was fehlt oder uns genommen wurde.
Es ist ein Wandel von einer Mangel- zu einer Fülle-Mentalität.

Uns beiden ist aufgefallen, wie viele Türen sich geöffnet haben, seit wir aufgehört haben, uns als Opfer vergangener Erfahrungen, Umstände oder anderer Menschen zu sehen – und stattdessen begonnen haben zu fragen, was wir aus jeder Begegnung lernen können.

Am Ende läuft alles auf eine einfache Wahrheit hinaus:
Entweder wir holen uns unsere Kraft zurück – oder wir lassen zu, dass äußere Situationen, Menschen, Gedanken oder alte Gewohnheiten die Kontrolle übernehmen.
Lassen wir uns vom Leben kleinmachen – oder lassen wir es uns stärker werden?

Es bedeutet, sich selbst zu fragen: Was kann ich in diesem Moment tun?
Oft liegen die Antworten direkt vor uns – doch wir vertrauen uns selbst nicht.
Wir haben Angst – davor zu scheitern, etwas zu verlieren oder nicht gut genug zu sein. Diese Ängste wurzeln in den alten Bildern, die wir einst von uns selbst übernommen haben.
Und selbst heute bewegen wir uns oft noch durch das Leben, verbunden mit diesen alten Glaubenssätzen, und begegnen der Welt auf dieselbe Weise wie damals – ohne es zu bemerken.

Oft glauben wir, es gäbe keine Lösung – doch die tiefere Frage lautet: Wovor haben wir eigentlich Angst?
Sind die Probleme wirklich real? Oder sind es Projektionen eines ängstlichen Geistes, der uns Geschichten erzählt, die nicht unbedingt wahr sind? Unser ganzes Leben wird von den Annahmen bestimmt, die wir darüber haben, wie die Dinge sind – oder wie wir glauben, dass sie nicht sind.

Eine Situation ist einfach nur eine Situation. Sie bekommt erst Bedeutung oder Schwere durch die Brille, durch die wir sie betrachten.
Deshalb dürfen wir uns fragen: Welche Annahmen hängen mit den Ängsten zusammen, die wir in uns tragen?
Welche Unsicherheiten hindern uns daran, fĂĽr uns selbst einzustehen?
Was steht uns im Weg, und hindert uns daran, unsere Träume zuzulassen, unsere Wünsche zu fühlen und schließlich Entscheidungen zu treffen, die wirklich mit uns selbst im Einklang stehen?

Kürzlich habe ich ein Interview mit Tom Cruise gehört, das mich tief beeindruckt hat. Er sprach über Angst und sagte:

„Mach dir keine Sorgen, wenn du Angst fühlst. Es ist okay, arbeite einfach weiter. Angst ist das Unbekannte. Es ist das, was du noch nicht verstehst. Erkenne das, und akzeptiere, dass du nicht alles wissen musst. Arbeite dich Schritt für Schritt ins Wissen hinein.“

Er erklärte, wie er sich selbst und andere trainierten:

„Zuerst lernst du krabbeln. Dann laufen. Dann joggen. Dann rennen. Dann sprinten.“

Ein einfaches, aber kraftvolles Bild fĂĽr Wachstum:
Es geht nicht darum, alles auf einmal zu schaffen – sondern darum, sich immer wieder zu fragen: Worin kann ich heute in mich investieren?

Es geht nicht um Perfektion.
Es geht um Neugier, Präsenz und Selbstfürsorge.
Darum, wieder zu sich selbst zurückzukehren, 
eine neue Perspektive einzunehmen
und zu erkennen, dass wir zu so viel fähig sind,
wenn wir verstehen:
Wir sind nicht die Identität, mit der wir uns ein Leben lang identifiziert haben.
Sondern: Wer ist es, der sich identifiziert?

Was brauche ich wirklich, um mich genährt, lebendig und ganz zu fühlen?

Meine Schwester erzählte mir eine Geschichte, die mich sehr berührte.
Sie kannte eine Familie, die in großer Armut lebte. Das Haus war alt, abgewohnt. Um es zu renovieren, zerstörten sie antike Türen, Schränke und sogar einen kunstvoll bemalten Kachelofen – nicht wissend, dass diese Gegenstände einen hohen Wert hatten. Erst später erfuhren sie, was sie da unwissentlich vernichtet hatten.

Der Schatz lag direkt vor ihrer Nase – und doch konnten sie ihn nicht sehen.
Weil sie nicht fähig waren zu erkennen, was das Leben ihnen schenkte.
Sie zerstörten sogar das, was sie reich hätte machen können,
im festen Glauben, es sei wertlos.
Denn sie sahen es durch die Linse ihres Mangels,
nicht mit den Augen der FĂĽlle.

Ebenso gibt es die Geschichte von einem Bauern, der frustriert war, weil auf seinem felsigen Land nichts wachsen wollte. Eines Tages kam ein älterer Mann vorbei – ein Gemmologe. Er erkannte sofort, dass es sich bei den „Felsen“ um wertvolle Edelsteine handelte. Der Mann bot dem Bauern einen fairen Preis für das Land an, und der Bauer stimmte erleichtert zu.

Doch er hatte gerade einen Schatz verkauft, von dem er nichts wusste.

Wie oft passiert uns dasselbe?

Wir glauben, uns fehle etwas – dabei tragen wir den Reichtum bereits in uns.
Aber Angst und Selbstzweifel versperren uns die Sicht.
Wir vergleichen uns. Wir sagen: Wenn ich nur so wäre wie sie. Wenn ich nur besser wäre. Wenn ich nur mehr könnte…
So lebte ich viele Jahre.

Aber jeder Mensch hat seinen eigenen, einzigartigen Weg.
Wie Albert Einstein so weise sagte:

„Jeder ist ein Genie. Aber wenn du einen Fisch danach beurteilst, wie gut er auf einen Baum klettern kann, wird er sein ganzes Leben glauben, er sei dumm.“

Und auch:

„Wahnsinn ist, immer wieder dasselbe zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“

Wir können unsere Probleme nicht mit dem gleichen Denken lösen, das sie erschaffen hat.
Darum beginnt echte Veränderung nicht im Außen – sondern in unserer Wahrnehmung.
Wir mĂĽssen bereit sein, uns selbst ehrlich zu begegnen, unsere Muster zu hinterfragen und uns wieder mit unserem wahren Selbst zu verbinden.

FĂĽr mich waren zwei Lehrer besonders wichtig:
Byron Katie hat mir gezeigt, dass ich nicht mein verletztes Ego bin. Ihre vier Fragen haben mir geholfen, meine belastenden Gedanken zu entwirren.
Neville Goddard hat mich gelehrt, wie stark mein Unterbewusstsein mein Leben geprägt hat – und dass ich alles verändern kann, wenn ich meine inneren Gespräche verändere.

Warum habe ich bestimmte Dinge immer wieder erlebt?
Nicht zufällig. Sondern weil ich sie unbewusst fortgeschrieben habe.
Heute beobachte ich sie – und befreie mich Stück für Stück daraus.

Darum fĂĽhle ich mich heute so berufen, meine Erkenntnisse zu teilen.
Nicht, weil ich alles weiß – sondern weil ich diesen Weg gegangen bin.
Ich bin gefallen. Ich bin aufgestanden. Ich habe Werkzeuge gefunden, die mir geholfen haben, wieder bei mir selbst anzukommen.
Und ich weiĂź: Wenn ich es schaffen konnte, kannst du das auch.

Der Schatz liegt bereits in dir.
Du musst ihn nicht verdienen. Nicht beweisen. Nicht jagen.
Du musst dich nur wieder erinnern.

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