Belügst du dich selbst?

Ich habe in meinen Blogs oft über die gleichen Themen geschrieben. Der Grund ist einfach: Ich musste mich selbst immer wieder damit auseinandersetzen. An einem Punkt musste ich aufhören, mich selbst zu belügen, und klar sehen – mich fragen, warum ich dieselben Muster immer wiederholte.

Das erkenne ich sehr deutlich an jemandem, den ich früher gut kannte. Sie rief mich regelmäßig an, und schon wenn ich ihren Namen auf dem Display sah, war ich zögerlich. Das Gespräch begann immer mit einem regelrechten Verhör über mich – wie es mir ging, was ich machte. Aber ich rief sie nie an und erzählte kaum etwas persönliches. Warum? Weil sie es sofort als Brennstoff nutzte, als wären wir Leidensgefährtinnen.

Dann begann die Schleife: Geldprobleme, ihr narzisstischer Ex-Mann, Streit mit ihrem Sohn, wie unfair das Leben bei der Arbeit war, wie Menschen sie mobben, wie ihr Körper versagte. Immer derselbe Zyklus, Jahr für Jahr. Sie schickte mir sogar Fotos von Männern, bei denen sie hoffte, dass „diesmal“ der Richtige dabei wäre – doch am Ende gab es immer ein Problem.

Wann immer ich einen Rat anbot, antwortete sie: „Ja, ich weiß.“ Aber wenn sie es wirklich wüsste – warum änderte sich dann nichts? Stattdessen kehrte sie zu alten Geschichten zurück, manchmal sogar über mich, von vor zehn Jahren, als wollte sie beweisen, dass ich genauso sei wie sie.

Mir wurde klar: Sie suchte keine Lösungen. Sie wollte nur jemanden, der ihre Geschichten aufnimmt. Ich verurteile sie nicht – ich war selbst dort. Ich habe früher Freunde ausgelaugt, indem ich meine eigenen Geschichten wieder und wieder erzählte, bis sie sich von mir zurückzogen. Aber ich weiß auch: Solange wir uns selbst belügen, ändert sich nichts.

Hier sind die häufigsten Lügen, die ich sehe – in ihr, in meinem früheren Ich und in vielen von uns:

Lüge Nr. 1: „Wenn ich meine Geschichte nur oft genug erzähle, geht es mir besser.“
Wahrheit: Das Wiederholen einer schmerzhaften Geschichte hält den Schmerz nur am Leben.
Shift: Von endlosem Erzählen hin zu der Frage: „Was ist mein nächster Schritt?“
Aktion: Begrenze „Problemgespräche“ auf 5 Minuten – danach nur noch Lösungen.

Lüge Nr. 2: „Die anderen sind immer das Problem – mein Ex, mein Kind, mein Team, mein Körper.“
Wahrheit: Der gemeinsame Nenner in all deinen Erfahrungen bist du – und genau dort liegt deine Kraft.
Shift: Von „Warum tun sie mir das an?“ hin zu „Was glaube ich über mich selbst, das dieses Muster am Leben hält?“
Aktion: Nutze Byron Katies erste Frage: „Ist das wahr?“ bei jeder Annahme über andere.

Lüge Nr. 3: „Ich weiß das alles schon.“
Wahrheit: Wissen ist bedeutungslos ohne Handeln. Wenn sich dein Leben nicht verändert, hast du noch nichts angewandt.
Shift: Von „Ich weiß“ zu „Ich bin bereit, zu lernen und anzuwenden.“
Aktion: Jedes Mal, wenn du „Ich weiß“ sagst, halte inne und frage: „Warum bin ich dann immer noch in dieser Situation?“

Lüge Nr. 4: „Über die Probleme anderer zu reden ist harmlos.“
Wahrheit: Klatsch und Geschichten sind eine Vermeidungsstrategie – sie lenken dich von deiner eigenen Arbeit ab.
Shift: Fokussiere dich wieder auf dich selbst.
Aktion: Wenn du über andere reden willst, frage dich: „Was vermeide ich gerade in meinem eigenen Leben?“

Lüge Nr. 5: „Es ist normal, dass man bestimmte Dinge erst versteht, wenn man älter wird.“
Wahrheit: Wachstum geschieht nicht automatisch mit dem Alter – es ist eine Entscheidung.
Shift: Von Warten auf Weisheit hin zu aktivem Gestalten im Jetzt.
Aktion: Wähle ein wiederkehrendes Problem und entscheide dich für eine konkrete Handlung, um es diese Woche zu verändern.

Es geht nicht darum, uns selbst die Schuld zu geben. Es geht darum, radikal ehrlich zu sein. In dem Moment, in dem wir aufhören, uns selbst zu belügen, hören wir auf, Opfer der Umstände zu sein. Wir steigen aus den Wiederholungsschleifen aus – und hinein in die Veränderung.

Hör auf, dich selbst zu belügen

Hast du dich schon einmal gefragt, ob die Welt unfair ist?
Dass Menschen dich schlecht behandeln, die Rechnungen sich stapeln, Freunde sich zurückziehen – und sogar der Partner, von dem du dir Trost erhofft hast, plötzlich auf Distanz geht?

Manchmal scheint einfach alles schiefzulaufen.
Und in dieser Schwere scheint die „Lösung“ oft darin zu bestehen, immer wieder darüber zu reden.
Einen Freund anzurufen.
Die gleiche Geschichte immer und immer wieder zu erzählen – in der Hoffnung, dass jemand lange genug zuhört, damit du dich erleichtert fühlst.

Ich kenne diesen Ort…
Ich war selbst dort.

Vor Jahren habe ich Freunde regelrecht ausgelaugt, indem ich immer wieder von denselben Problemen erzählt habe, bis sie sich leise zurückzogen.
Ich habe nicht einmal bemerkt, dass ich in meinen eigenen Geschichten ertrank.

Heute habe ich eine Freundin, die genau dasselbe tut.
Sie ist ein lieber Mensch, und ich kümmere mich um ihr Wohlbefinden.
Aber wenn ich sanft darauf hinweise, dass sie vielleicht selbst die Ursache für die Muster ist, die sie immer wieder erlebt, blockt sie ab.

Die Geschichten sind immer dieselben.
Die „Bösewichte“ sind immer dieselben.
Und das Leid verändert sich nie.

Und wenn ich mögliche Lösungen anbiete – nicht aus Theorie, sondern aus harter, gelebter Erfahrung – sagt sie: „Ich weiß, ich weiß.“

Aber hier ist der Punkt:
Wenn das, was du „weißt“, dir nicht das Leben bringt, das du dir wünschst, dann weißt du es vielleicht gar nicht wirklich.

Früher habe ich endlos zugehört, doch ich habe etwas verstanden:
Wenn der Mensch, der spricht, nicht ehrlich zu sich selbst ist und nicht wirklich bereit für eine Lösung, ist es vergeudete Zeit.
Das ist kein Problemlösen – das ist nur Abladen.

Und hier ist, was ich gelernt habe:
Wahre Veränderung beginnt mit Aufrichtigkeit.
Mit Ehrlichkeit.
Mit der Bereitschaft, sich selbst anzusehen und zu sagen:
„Ja, dieses Muster gehört zu mir – und ich bin bereit, etwas daran zu ändern.“


Erster Schritt: Hör auf zu sagen „Ich weiß“

Wenn du sagst „Ich weiß“, aber sich nichts ändert, hast du die Tür zu neuer Einsicht zugeschlagen.
Wahre Veränderung beginnt, wenn du sagen kannst:
„Ich bin bereit zu sehen. Ich bin bereit zuzuhören.“


Die Werkzeuge: 4 Fragen + neue Annahmen

Zwei kraftvolle Methoden, um die Wahrheit zu erkennen:

1. Die vier Fragen von Byron Katie:

  • Ist das wahr?

  • Kann ich mit absoluter Sicherheit wissen, dass es wahr ist?

  • Wie reagiere ich, wenn ich diesen Gedanken glaube?

  • Wer wäre ich ohne diesen Gedanken?

Diese Fragen holen dich aus dem Autopilot-Modus und bringen dich zurück ins Bewusstsein – dorthin, wo Veränderung möglich ist.

2. Neville Goddards Gesetz der Annahme:
Wir manifestieren nicht das, was wir wollen – wir manifestieren das, was wir für wahr halten.
Was nimmst du über deinen Wert an? Über deine Zukunft? Über deine Fähigkeit, dich zu verändern?


Werde der Arzt deines eigenen Lebens

Wenn du Schmerzen hast, gehst du zum Arzt.
Er behandelt nicht nur das Symptom – er sucht nach der Ursache.

Dasselbe kannst du mit deinen Gedanken und Mustern tun.

Beobachte: Wiederholen sich bestimmte Situationen immer wieder in deinem Leben?
Anstatt dir zu sagen: „So ist das eben,“ sei neugierig:
Welche Annahme hält das fest?
Und was würde passieren, wenn du etwas Besseres annimmst?


Deine Verantwortung dir selbst gegenüber

Es geht nicht darum, sich selbst die Schuld zu geben – sondern sich selbst zu befreien.

Wenn du die volle Verantwortung für das übernimmst, was du glaubst,
hörst du auf, darauf zu warten, dass sich andere ändern,
und beginnst, die eine Sache zu verändern, die du wirklich ändern kannst:

Dich selbst.

Von dort an beginnt das Leben, dir etwas völlig anderes zurückzuspiegeln.

💔✨ Ehe, Muster & Philosophie – Wie Schmerz mich zu mir selbst zurückführte

„Heirate unbedingt. Bekommst du eine gute Frau, wirst du glücklich. Bekommst du eine schlechte, wirst du Philosoph.“

– Sokrates

Dieses Zitat bringt mich immer zum Schmunzeln. Es trägt einen tiefen, versteckten Kern in sich: Ganz gleich, wie es ausgeht – Beziehungen, besonders die schwierigen, können zu einem Spiegel, einem Weg, ja sogar zu einem inneren Erwachen werden.

Oft leben wir durch den Schleier vergangener Erfahrungen, geformt durch alte Verletzungen oder Schutzmechanismen, die uns davor bewahren sollen, erneut verletzt zu werden. Als Kind habe ich gelernt, dass Liebe etwas ist, das man sich verdienen muss.
So wurde ich eine Frau, die glaubte, Liebe nur durch Leistung und Angepasstheit wert zu sein.

Grenzen? Ich kannte sie nicht.

Stattdessen wuchs in mir ein Hunger nach Bestätigung – ein ständiges Sehnen nach Anerkennung von außen. Und wie jeder Hunger führte er dazu, dass ich mich mit weniger zufriedengab, mehr gab, als ich hatte, und still hoffte, dass jemand endlich füllt, was in mir leer war.

Anfangs fühlt sich alles leicht und richtig an. Wir verlieben uns, glauben an das große Glück, schweben auf Wolke Sieben.
Dieses Mal ist es echt, sagen wir.
Doch oft kehrt der alte Hunger zurück – und mit ihm die Unzufriedenheit. Wir sehnen uns nach einer neuen Person, einer anderen Zukunft.

Und das ist nicht falsch.
Aber wir müssen erkennen:

Alles im Außen kann sich ändern. Aber wir nehmen uns selbst immer mit.

So, als würden wir von einem Raum in den nächsten gehen – die Gedanken, Ängste, Sehnsüchte kommen mit. Kein Mensch, kein Ort, kein Besitz kann uns dauerhaft das geben, was wir uns selbst verweigern.


🔄 Muster, Projektion & die Suche nach „dem Einen“

Lange glaubte ich, Beziehungen seien die Lösung für alles.
Liebe würde mich heilen.
Der „Richtige“ würde mich endlich ganz machen.

Heute weiß ich:
Der Humor, die Leichtigkeit, die Freude, die ich anderen zuschrieb – sie kamen von mir.

Ich begann, mich zu fragen:

  • Was verbinde ich mit romantischer Liebe?

  • Erwarte ich Rettung?

  • Suche ich Bestätigung für die Annahme, dass ich nicht liebenswert bin?

Je mehr ich Bestätigung von außen suchte, desto frustrierter wurde ich – weil sie ausblieb.

Und ist es nicht erstaunlich, wie sehr unser Körper auf unsere Gedanken reagiert?
So viele Menschen kritisieren sich selbst – ihr Aussehen, ihr Alter, ihre Form. Und ihr Körper beginnt, sich entsprechend zu verhalten: mit Anspannung, Rückzug, Krankheit.
Selbstvertrauen hingegen strahlt – egal wie jemand aussieht. Wir sehen es. Wir spüren es. Wir wollen in seiner Nähe sein.


🪞Eine Geschichte aus meinem Leben

Einer meiner größten Ängste war:
Was, wenn er meine Fehler sieht?

Ich lebte viele Jahre mit einem Partner zusammen.
Ich bin dankbar für vieles, was er mir gab.
Aber heute sehe ich, wie sehr ich meine innere Leere auf ihn projizierte.

Ich wollte, dass er meine Stärke ist.
Dass er mir gibt, was ich mir selbst nicht geben konnte:
Selbstvertrauen, Klarheit, Entscheidungsfreude, Grenzen setzen, Würde.

Ich akzeptierte zu wenig – nur um jemanden zu halten, von dem ich glaubte, er würde mich retten.

Doch die Wahrheit war:
Wir passten nicht wirklich zusammen.
Wir stritten viel. Wir erschöpften einander.
Und ich blieb.

Ich blieb stark – aber wofür?

Um eine Beziehung aufrechtzuerhalten, die längst ihre Lebendigkeit verloren hatte?
Aus Angst vor dem Alleinsein?

Ich wurde wütend, nur um Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich glaubte, wenn das wegbricht, breche ich auch.

Als er schließlich ging, war ich erleichtert – und verletzt.
Es dauerte. Er kam immer wieder.
Und ich beobachtete mich selbst:
Wie meine Stimmung, mein Selbstwert, mein innerer Zustand – alles hing davon ab, was er tat oder ließ.

In dem Moment wurde mir klar:

Kein Außen darf Quelle meines Glücks oder meines Schmerzes sein.


🌱 Umprogrammierung von innen

Wie ich schon früher schrieb: Unsere Muster reichen tiefer, als wir oft glauben.
Das meiste, was wir tun, geschieht nicht aus freier Wahl – sondern aus Gewohnheit.
Kondition. Prägung.

Aber Gewohnheiten lassen sich verändern.
Das Unterbewusstsein ist wie ein Garten.
Es nimmt auf, was wir säen. Es urteilt nicht. Es unterscheidet nicht. Es wächst.

Deshalb ist Achtsamkeit so entscheidend.
Wir dürfen uns liebevoll beobachten – besonders in Momenten, in denen wir in alte Geschichten zurückfallen.
Sie sind nur Erinnerungen. Schutzmechanismen.
Keine Wahrheit.

Und wir?
Wir sind jetzt die Gärtner.
Wir dürfen neue Samen wählen.


💡 Der Philosoph in mir

Zurück zum Zitat von Sokrates:
Ich habe „geheiratet“. Ich habe geliebt. Ich habe gelitten.
Und ich wurde Philosophin.

„Wenn ich allein bin, habe ich versagt.“
Das war die alte Annahme in mir.

Doch die tiefere Wahrheit?

Ich habe nicht versagt.
Ich habe mich befreit.

Ich war so sehr mit dem Schmerz identifiziert, dass ich die Stille darunter nicht fühlen konnte.
Heute kann ich sie fühlen.
Und ich schreibe nicht, weil ich alles verstanden habe –
sondern weil ich durch das Feuer gegangen bin und das Licht in mir gefunden habe.

🌿 Die Leinwand hinter dem Sturm

„Gelassenheit bedeutet nicht, dem Sturm zu entkommen, sondern Frieden inmitten des Sturms zu finden.“

Jeden Tag meditiere ich.
Manchmal bis zu zwei Stunden.
Menschen fragen mich oft, warum ich das mache.
Immerhin ist es doch „nur dasitzen und nichts tun“.

Aber genau darum geht es.

In der Stille kehre ich zu mir zurück.
Ich werde mir derjenigen bewusst, die wahrnimmt.
Gedanken und Ängste tauchen auf – laut, ungeduldig, wie Kinder mit zu viel Energie. Aber wenn ich ihnen keine Aufmerksamkeit schenke, beruhigen sie sich.
Irgendwann beginnen sie wieder, ruhig zu spielen.

Ich erinnere mich an einen Wintertag, als ich gerade erst begonnen hatte, mich mit mir selbst zu beschäftigen – mit Achtsamkeit, Meditation und innerer Beobachtung. Ich ging durch einen verschneiten Wald. Alles war weiß und still.
Nur meine Schritte knirschten im Schnee, und Vögel sangen in den Bäumen.
Die Luft war kalt, mein Atem zeigte kleine Nebelwolken.

Aber was mir am meisten auffiel, war nicht die Schönheit um mich herum –
es war die Stille in meinem Kopf.

Keine endlosen Monologe. Kein Lärm. Kein innerer Widerstand.
Nur Weite.

So ein Zustand hätte mir früher unmöglich erschienen.

Damals war mein innerer Dialog fast durchgehend negativ.
Die Meditation half mir zu erkennen, wie sehr ich mit meinen Gedanken identifiziert war – ohne zu merken, dass ich sie auch einfach nur beobachten kann, ohne sie zu glauben.

Wir sehen die Welt nicht, wie sie ist.
Wir sehen sie, wie wir sind.


🖼 Die Leinwand des Bewusstseins

So vieles von dem, was wir für „Realität“ halten, sind eigentlich alte Annahmen – unbewusst gepflanzt in unserem Unterbewusstsein.

Wenn ich meditiere, kehre ich zurück zur Beobachterin.
Nicht zur Wahrnehmung selbst, sondern zu der, die wahrnimmt.

Es ist, als säßen wir in einem Kino.
Wir sind so in den Film vertieft, dass wir vergessen, dass es nur ein Film ist.
Die Leinwand scheint nicht mehr da zu sein – aber sie war nie weg.
Sie trägt alles.

Bewusstsein ist diese Leinwand – immer da, still, unberührt.

Gedanken, Gefühle, Erfahrungen – das ist der Film.
Er bewegt sich ständig, verändert sich ständig.
Aber wir, die wir das alles wahrnehmen, bleiben gleich.

Wenn Stress oder Angst aufkommen, können wir dorthin zurückkehren –
zur Quelle.
Zum Ursprung.


💭 Innere Stimmen neu ausrichten

Mein Leben hat sich verändert, seit ich begonnen habe, meinen inneren Dialog zu beobachten.
Früher dachte ich ständig: „Was, wenn etwas schiefläuft?“
Heute frage ich lieber: „Was, wenn alles gut wird?“

Anstatt meinen Körper zu kritisieren oder mich zu beklagen, wenn er nicht „funktioniert“, schenke ich ihm heute Dankbarkeit.
Nicht aus Verleugnung, sondern aus Liebe.
Aus Vertrauen.

Denn worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten –
das wächst.
Wohin unser Fokus geht, dorthin folgt unser Leben.


🪙 Der Moment mit dem Sparschwein

Heute Abend blickte ich auf mein Sparschwein –
und spürte Frust.
Es war nicht so voll, wie ich es mir erhofft hatte.

Keine Katastrophe. Aber doch spürte ich das Ziehen im Bauch.
Ein vertrautes Gefühl.

Und dann tauchte ein alter Gedanke auf:
„Immer wenn ich Geld habe, verliere ich es wieder.“

Da war sie –
eine Annahme.
Ungesehen, ungeprüft – aber kraftvoll genug, um mein Erleben zu prägen.

Ich saß mit ihr.
Ich versuchte nicht, sie sofort zu „lösen“.
Ich ließ sie da sein.
Und langsam erinnerte ich mich:

Nicht das Gefühl ist das Problem.
Sondern die Identifikation mit ihm.


🌅 Der Schluss: Die Kraft, nach Hause zu kommen

Solche Momente – in denen Schmerz oder Zweifel auftauchen –
sind keine Rückschritte.
Sie sind Einladungen.

Langsamer zu werden.
Zurückzukehren zur Quelle.
Uns zu erinnern:

Ich bin nicht die Geschichte.
Ich bin die, die sie sieht.

Und in diesem Sehen liegt meine Kraft.

Denn die Leinwand war nie weg.
Das Bewusstsein war nie fort.
Selbst mitten im Mangel, mitten in der Angst –

Ich bin die, die wahrnimmt.

Und das ist
Frieden im Sturm.

„Was ich sehe, bin ich nicht –
Ich bin die, die sieht.“

🌥 Der Himmel hinter den Wolken: Zurück zum bewussten Selbst

Wachstum bedeutet, ehrlich zu sich selbst zu sein. Genau dadurch kommen wir wieder in Kontakt mit unserem wahren Wesen.
Aber was heißt es eigentlich, zu sich selbst zurückzukehren?

Manche Erfahrungen fühlen sich überwältigend an – beängstigend, so real. Doch oft reagieren wir nicht nur auf das Jetzt, sondern auf alte Gefühle aus der Vergangenheit oder auf Sorgen über die Zukunft.
Wir vergessen, wer wir sind, und halten das, was wir erleben, für die einzige Realität. In Wahrheit sind wir nur die Beobachter – aber wir vergessen, dass wir es sind, die beobachten.

Wir geben unseren Gedanken und Gefühlen so viel Raum, dass sie wie riesige Monster erscheinen. Doch wie in einem Traum lösen sich selbst die schlimmsten Bilder auf, wenn wir aufwachen.
Der Traum war nicht real – wir waren lediglich derjenige, der ihn erlebt hat. Und genau so ist es auch im Wachzustand.

Ganz gleich, wo wir sind oder in welchem emotionalen Zustand wir uns befinden:
Wir sind immer derjenige, der erlebt.
Darin liegt die eigentliche Realität.
Denn es geht nicht darum, was passiert – sondern darum, mit wem oder was wir uns gerade identifizieren.
Was ist die Brille, durch die wir schauen?

Vielleicht ist das Leben eine Illusion – nicht, weil es nicht echt wäre, sondern weil wir vergessen haben, dass alles, was wir erleben, auf erlernten Sichtweisen beruht. Kein Mensch sieht die Welt wie ein anderer.
Deshalb ist es so entscheidend, dass wir wieder zu dem zurückkehren, der bewusst ist – um uns zu lösen von der Vorstellung, dass Glück im Außen liegt.

Früher glaubte ich, Glück müsse irgendwo da draußen sein – in der Liebe, im Erfolg, in der Sicherheit.
Aber genau dieser Glaube schuf nur mehr Leid.
Wahres Glück kommt nicht von außen.
Es entsteht in uns – aus der Erinnerung daran, wer wir wirklich sind, jenseits unserer Gedanken und Annahmen.

Alles, was wir verzweifelt suchen, signalisiert unserem Inneren: Ich habe es nicht. Und in dem Moment geben wir unsere Macht an das Außen ab.

Glück ist ein Zustand – manchmal von Wolken verdeckt. Aber der Himmel bleibt immer da. Er geht nie weg. Selbst wenn wir ihn vergessen.


🌧 Heute Morgen habe ich vergessen

Ich wachte mit Angst auf. Der Blick auf meine Finanzen löste Panik aus. Alte Erinnerungen tauchten auf – Geschichten vom Mangel.
Ich weinte. Es fühlte sich schwer an.

Und dann kam die Scham:
„Wie kann ich über Bewusstsein schreiben, wenn ich es selbst gerade vergesse?“

Ich fühlte mich schwach, wertlos, wie eine Betrügerin.

Aber ich fing mich.

Ich habe jahrelang geübt, zurückzukehren – zurück ins Bewusstsein. Ich habe gelernt, meine Gedanken zu beobachten. Und heute hat mich genau das gerettet.

Ich fragte mich:
Worauf bin ich gerade wirklich aufmerksam? Und wer ist es, der diese Aufmerksamkeit lenkt?

Ich erkannte: Ich gab meinen Gedanken mehr Macht als mir selbst – der, die sie wahrnimmt.
Also traf ich eine Entscheidung.
Die Angst durfte da sein, aber sie durfte nicht führen.


🌱 Ich habe beschlossen, mich selbst zu führen

Anstatt den Mangel zu sehen, sah ich eine Einladung.
Ein Weckruf, mich zu fokussieren. Eine Erinnerung daran, worauf es wirklich ankommt.

Ich erinnerte mich: Ich bin nicht meine Ängste. Ich bin nicht meine Umstände.
Ich bin die, die sieht.

Also begann ich zu schreiben.
Und während ich schrieb, kam ich zurück zu mir.
Ich verwandelte meine Angst in etwas Nützliches – in einen Text, der vielleicht jemanden erreicht, der sich heute auch verloren fühlt.

Denn es geht nicht darum, perfekt zu sein.
Es geht darum, heimzukehren.
Immer wieder – zurück ins Bewusstsein.